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Namen im Gespräch

Wolfgang Kummer, der Leiter des Erlanger Finanzamts, durfte sich von Martin Böller, dem geschäftsführenden Gesellschafter der Karl-Heinz-Hiersemann-Gesellschaft, als ein «Mann zum Anfassen» bezeichnen lassen - anlässlich seines Vortrages vor dieser Gesellschaft. «Volkssport Steuerhinterziehung» lautete das Thema und auf 30 bis 100 Milliarden Euro werden die jährlichen Einbußen des Staates durch die Ausübung dieser Sportart geschätzt - und dies mit steigender Tendenz, mischt doch inzwischen die organisierte Kriminalität kräftig mit. Mit ihr ist laut Kummer sogar eine Art «Hinterziehungs-Industrie entstanden». Als intimer Kenner der Materie – er war viele Jahre Leiter einer Betriebsprüfungsstelle und vor seinem Amtsantritt in Erlangen im Jahr 2006 jahrzehntelanger Chef der größten nordbayerischen Steuerfahndungsstelle – referierte Kummer über die vielfältigen Erscheinungsformen der Steuerhinterziehung und stellte die Methoden und (leider zu geringen) Erfolge der Bekämpfung vor. Von entscheidender Bedeutung sei aber – dies zugleich ein Appell an die zahlreich erschienene Wirtschaftsprominenz (schließlich heißt die Hiersemann-Gesellschaft auch «Wirtschaftsrat für Spitzenhandball in Erlangen») dass diese ihre Vorbildfunktion auch beim Steuerzahlen wahrnimmt. Selbstverständlich habe aber keiner der Anwesenden je seine Bahn als Steuerfahnder gekreuzt. Als kleinen Dank für das mit starkem Applaus bedachte Referat konnte Kummer ein «Brennendes Finanzamt» für eine Modelleisenbahn-Anlage mit nach Hause nehmen.

08.12.2008

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