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Basketball-Erfolgstrainer Dirk Bauermann sprach in Erlangen | |
Gute Tipps für die Bundesliga | |
Über den Erfolg im Spitzen-Mannschaftssport entscheidet nicht allein die sportliche Klasse der Spieler, sondern auch die Struktur der Mannschaft, die wirtschaftliche Situation des Vereins und eine dynamische Führungsmannschaft. Um darüber vor der Handballmannschaft des HC Erlangen und deren Sponsoren zu referieren, hatten die Karl-Heinz-Hiersemann-Gesellschaft und der Sponsor Sontowski & Partner den Trainer der Deutschen Basketball-Nationalmannschaft und der Bamberger Brose Baskets, Dirk Bauermann, und den Manager der Brose Baskets und Geschäftsführer von deren Träger-GmbH, Wolfgang Heyder, in das Atzelsberger Schloss geladen. Der Wiederaufstieg des HC Erlangen in die zweite Handball-Bundesliga sei ein Grund genug, um „einen sportlichen Blick über den Zaun zu werfen“, meint der Geschäftsführende Gesellschafter der den Spitzenhandball in Erlangen fördernden Hiersemann-Gesellschaft Martin Böller. Das sieht auch HC-Trainer Frank Bergemann so und zieht sich nach den Vorträgen gleich mit Wolfgang Heyder in eine Ecke zurück, um sich weitere Tipps zu holen für das Abenteuer zweite Bundesliga. Die beiden verabredeten spontan, sich noch einmal zu treffen. Man müsse mehr in die Region gehen, um Zuschauer zu gewinnen, sagt Heyder, und auch die Jugendarbeit müsse man intensivieren. Auch dabei gelte, dass die Stadt alleine nicht genügend Potenzial biete. Den Dienstleistungsgedanken stellt der Manager in den Vordergrund und unterstreicht, dass alle 150 Sponsoren der Baskets unabhängig von ihrem finanziellen Beitrag gleich betreut werden. Auch das „aktive Ticketing“ spricht er an und freut sich über die ständig ausverkaufte Halle und darüber, dass es keine Tageskasse mehr gibt. Denn die Zuschauer – das hat auch die Mannschaft des HC erst jüngst beim entscheidenden Spiel gegen die SG Haslach positiv erfahren – können eine Mannschaft zum Sieg tragen. „Führung muss mit dem Herzen passieren“ sagt Dirk Bauermann. Er hat neun deutsche Meistertitel , vier Pokalsiege und die Silbermedaille mit der Nationalmannschaft bei der EM 2005 errungen und ist damit der erfolgreichste deutsche Basketballtrainer. Emotionen und Leidenschaft müsse man als Coach vorleben. Zur Führung gehöre auch eine Werteorientierung, die vor allem den jungen Athleten gut tue. Mannschaft kämpft hart Wie selbstverständlich verkündet Bauermann dann, dass Bamberg wieder Deutscher Basketballmeister wird und begründet das damit, dass keine Mannschaft härter kämpft, keine besser verteidigt und keine so sehr überzeugt ist von der eigenen Stärke. Für Niederlagen, sagt der Trainer, gebe es nie gute Gründe, und mit „Wehwehchen“ könne man trotzdem trainieren und spielen. Dann spricht er über das „Teambuilding“, die Hierarchie in der Mannschaft und darüber, dass die hohe charakterliche Qualität eines Spielers mehr Wert ist als sein Talent. Er vergleicht eine Mannschaft mit einem Orchester, in dem die Harmonie der Mitglieder entscheidend sei. „Einige neue Sichtweisen“ kann HC-Trainer Frank Bergemann den Vorträgen abgewinnen und findet die Referenten „unglaublich authentisch“. Er meint, auch „einige Basics“ mitgenommen zu haben. Die Mannschaft hat er bekanntlich gut im Griff, nun sollen die Fans noch mehr ins Boot gezogen und deshalb ein Fanabend organisiert werden. HC-Marketingleiter Alexander Neises sieht nach den Vorträgen der beiden Spitzenmanager die schon eingeleitete Entwicklung in seinem Verein bestätigt und will „das erforderliche Konzept nicht über den Haufen werfen“. kds 7. Mai 2008 |