© Erlanger Nachrichten

Launig und kompetent

Prof. Wübbenhorst vor der Hiersemann-Gesellschaft

Was am Morgen als eilige Top-Meldung über den Ticker ging, nämlich dass sich der Indikator für das Konsumklima in Deutschland von 4,8 auf 4,3 Punkte verschlechtert hat, wussten die Mitglieder und Freunde der Karl-Heinz-Hiersemann-Gesellschaft schon am Abend vorher. Denn Professor Klaus L. Wübbenhorst, Vorstandsvorsitzender der Nürnberger GfK AG (Gesellschaft für Konsumforschung), die monatlich diese Zahlen veröffentlicht, hatte das schon bei seinem Vortrag «Konsumenten im Herbst» vor den Sponsoren der HC Erlangen im Nägelhof – wenn auch etwas verklausuliert – ausgeplaudert.

Für die «Sportfreunde», so begrüßte der Geschäftsführer des nach dem verstorbenen SPD-Politiker Karl-Heinz-Hiersemann benannten Wirtschaftsrats für Spitzenhandball, Martin Böller, die geladenen Gäste, sollte der Vortrag des renommierten Professors ein Weihnachtsgeschenk sein. In der Tat: So hochaktuelle, launig und kompetent vorgetragene Informationen über das Konsumklima in Deutschland bekommt man sonst nur selten aus erster Hand. Deshalb war das Weihnachtsgeschenk auch schon etwas Besonderes, auch wenn der Ausblick von Professor Wübbenhorst nicht so rosig ist. Eigentlich war es eine Zahlen- und Folienschlacht, die nicht ohne weiteres zu verinnerlichen war. Aber Wübbenhorst verstand es, die Informationen so zu kondensieren, dass der interessierte Zuhörer zumindest begriff, wie die GfK AG ihre Umfragen macht und wie die Ergebnisse zustande kommen.

Dabei wurde klar, dass die GfK eigentlich nur die Gefühle der Bürger abfragt. Die wesentlichen aktuellen Ergebnisse sind: «Die aktuellen Preissteigerungen und die Diskussion um den Klimawandel führen zu einer deutlichen Verschlechterung des Konsumklimas mit erheblichen Risiken für die weitere Entwicklung des Privatverbrauchs in 2008.

Wübbenhorst stellte auch fest, dass der «individualisierte multi-optionale Konsument» auf dem Vormarsch ist und die Kunden anspruchsvoller werden. Was nicht überraschte: Das Bild der älteren Menschen hat sich geändert, und die Generation über 50 besitzt fast die Hälfte der Kaufkraft in Deutschland. Dazu kommt, dass heute mehr Frauen studieren als Männer, was auch zu Veränderungen in der Männerwelt führt. Den Politikern gab Wübbenhorst mit auf den Weg, mehr Vertrauen zu schaffen. Denn der Vertrauensindex für europäische Politiker sei in der Bundesrepublik (neben Frankreich und Italien) am niedrigsten. Eine Steigerung der Berechenbarkeit der Politik sei positiv für das Konsumklima. Viel Beifall bekam der Professor für seine Ausführungen, fast ebenso viel wie die Mannschaft des HC Erlangen, die sich den Sponsoren als Regionalliga-Tabellenführer präsentierte. Das anschließende Nägelhof-Buffet passte dann auch wunderbar in das Resümee von Professor Wübbenhorst: «Der Außer-Haus-Konsum entwickelt sich zu einem wichtigen Wachstumstreiber».

kds 29.11.2007

Zurück

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datens Weiterlesen …