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Geschäft mit roten und blauen Märkten

Steffen Stremme von der Media-Saturn Holding sprach vor Hiersemann-Gesellschaft

Eine Idee, ein Konzept, ein Erfolg - aber zwei Märkte. Mit der Eröffnung der Arcaden hat der Erlanger Media-Markt durch Saturn Konkurrenz aus dem eigenen Haus bekommen. Warum das gut so ist, darüber gab der Geschäftsführer der Media-Saturn Holding GmbH Steffen Stremme den Mitgliedern der Karl-Heinz-Hiersemann-Gesellschaft Auskunft.  

„Als Erlanger hat es mich immer wieder berührt, dass die Erlanger Innenstadt im Einzelhandel hinter her ist“, erzählte Stremme, der seit Jahrzehnten mit seiner Familie in der Hugenottenstadt wohnt. Deshalb freue es ihn jetzt umso mehr, dass zusammen mit den Arcaden auch ein Saturn in Erlangen die Pforten geöffnet hat. Nun stehen die beiden Unternehmen der Media-Saturn Holding GmbH - MediaMarkt und Saturn auch in Erlangen in direkter Konkurrenz.

Und das sei auch gut so, meinte Stremme. 621 Märkte in 14 Unternehmen zählte das Unternehmen 2006. Ein Drittel davon nannten sich Saturn, zwei Drittel MediaMarkt. Zumeist treten sie in großen Städten gemeinsam auf und machen sich gegenseitig Konkurrenz. „Der Wettbewerb im eigenen Unternehmen treibt voran“, so der Geschäftsführer. Der Unterschied zwischen den beiden Märkten? „Der eine ist rot, der andere blau“. Traditionell sei Saturn jedoch „das Haus in der Innenstadt, MediaMarkt das Haus am Stadtrand“ - auch in Erlangen.

Die Erlanger Innenstadt - für Stremme gleichzusetzen mit großem Potential. „Wir haben hier ein deutlich höheres Pro-Kopf-Einkommen als in Fürth und Nürnberg.“ Auch deshalb dürfe Erlangen im Hinblick auf den Einzelhandel nicht zu einer Schlafstadt verkommen. Die Arcaden, für Stremme sind sie ein gelungener Weckruf für die Erlanger Innenstadt. „Sie passen sich gut ein“, befand er. „Mit ihnen ist eine Startchance gegeben für die Umkehr und Rückkehr der Kaufkraft in die Innenstadt.“

Von der Kaufkraft möchten die zwei Läden seines Unternehmens freilich gerne ein möglichst großes Stück abbekommen. „Wir sind nicht da, um umher zu schwimmen, sondern um Wellen zu schlagen“, warb er publikumswirksam. Nicht ohne Grund: „In Erlangen ist eine Kaufkraft für unsere Art von Sortiment vorhanden.“ So habe 2006 jeder Erlanger 749 Euro für Produkte ausgegeben, die sich in jedem Saturn und MediaMarkt fänden.

Dass es beim Buhlen um die Kaufkraft der Kunden zuweilen aggressiv zuginge, gab Stremme offen zu. „Natürlich: Wo wir öffnen, mögen manch andere schließen.“ Das läge aber in der Natur der Sache: „Handel ist Wandel!“, befand er und wies darauf hin, dass seiner Ansicht nach viele kleine Geschäfte nicht  wegen der Konkurrenz der MediaMarkt- und Saturn-Märkte schlössen, sondern wegen Nachfolgerprobleme.

STEFANIE WOLF 10. Oktober 2007

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