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Impuls für HC-Handball | |
Heiner Brand referierte und «Wirtschaftrat» profitiert | |
Was geschieht, wenn ehemalige Handballer zugunsten des aktuellen Handballs in ihrer Heimatstadt Erlangen den Großmeister des deutschen Handballs in die Nachbarstadt Fürth einladen? Und wenn der dann referiert - in der Sprache des Managements - über «Spitzensport als Erfolgsmodell für die Wirtschaft»? Die Antwort: 500 üppig zahlende und begeisterte Zuhörer fand der Handball-Bundestrainer Heiner Brand, begleitet von Motivationstrainer Jörg Löhr auf seinem Gang durch die «die ökonomische Parallel-Welt». Die WM-Dokumentation «Projekt Gold» auf der Leinwand der Fürther Stadthalle erinnerte an den Gewinn des Weltmeistertitels und an den Popularitätssprung des Heiner Brand: Als die neuen Weltmeister zur Siegerehrung schritten, trugen sie angeklebte Brand-Schnauzer im Gesicht. Die Schnauzer in Fürth indessen waren dünn gesät, als Paul Weber, ehemals Bundesligaspieler und Kreisläufer im Erlanger Handball, und Jörg Stettner von Cortal Consors die Begrüßung vornahmen. Paul Weber und Michael Pellny hatten die Idee, den Bundestrainer in die Metropolregion zu holen, unterstützt von Sales Plus und Cortal Consors. Überschuss geht nach Erlangen Ziel war, finanziell zu helfen und der Fördergesellschaft des Erlanger Handballs, der «Karl-Heinz-Hiersemann-Gesellschaft» neue Impulse zu geben. «Der Überschuss dieser Veranstaltung», so Weber, «kommt dem Erlanger Handball zugute!» Alles also auf der Basis von Hiersemanns geradezu genialer Idee: Um dem Erlanger Handballsport Sponsoren zu sichern, gründete der leider viel zu früh verstorbene SPD-Landtagsvizepräsident 1991 den «Wirtschaftsrat der CSG Erlangen» (später die «Karl-Heinz-Hiersemann-Gesellschaft»), eine hundertköpfige Sponsorengruppe aus heimischen Unternehmern, die je 2000 Mark im Jahr bezahlten. Für sie lud er führende Politiker wie Gerhard Schröder und Theo Waigel oder Wirtschaftskapitäne wie Heinrich von Pierer zu Vorträgen ein. So wurden gleichzeitig das Image der CSG gestärkt und Finanzierungshilfen für die teure Handball-Mannschaft in die Kassen gespült. Handball-Lokalrivale HG Erlangen kopierte dieses Konzept erfolgreich mit dem «round table», der ca. 65 Mitglieder umfasste und für den der CSU-Politiker Joachim Hermann die Verbindungen knüpfte. Sport und Wirtschaft in Kontakt Im Jahre 2000 wurde die Verschmelzung der beiden Förderkreise zugunsten der Förderung nur noch der HG betrieben, was zu Empörung bei der CSG führte. Mittlerweile jedoch haben ja HG und CSG fusioniert zum HC Erlangen - und die Hiersemann-Gesellschaft, geführt von Martin Böller, ist ein wichtiger Sponsor für das jetzt gemeinsame Handballteam. Grundgedanke für einen «Wirtschaftsrat» war, Kontakte zwischen Sport, Wirtschaft, Politik und Kultur zu ermöglichen. Dies einerseits beim Besuch von Handballspielen, andererseits auf speziellen Veranstaltungen, die Vorträge hochkarätiger Referenten, Kulturelles und Kulinarisches bieten - und eben auch Gelegenheiten zum persönlichen Gespräch. Nächster Termin ist der 27. November; dann referiert Prof. Klaus L. Wübbenhorst im Nägelhof in Büchenbach. Derzeit beträgt der abzugsfähige Teilnehmerbeitrag der Hiersemann-Gesellschaft jährlich 1025 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Auch Privatpersonen können Mitglied werden durch eine jährliche Spende von 1025 Euro. Derzeit umfasst der Handball-Förderkreis 86 Mitglieder. Weitere Anmeldungen gab es direkt im Anschluss an den Vortrag des Bundestrainers (siehe dazu auch unseren weiteren Beitrag auf dieser Seite). ED BENESCH 14.11.2007 |
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