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Prof. Wolfgang Wiegard sprach vor der Karl-Heinz-Hiersemann-Gesellschaft

Prof. Wolfgang Wiegard,seit April 2002 Vorsitzender des Sachverständigenrats der Bundesregierung und als einer der „fünf Weisen" so etwas wie das „Gewissen der Marktwirtschaft", hatte bei einem Abend der Karl-Heinz-Hiersemann-Gesell-schaft einen starken Auftritt. Aus dem Stegreif entwickelte er ein Szenarium, wie das „Schlusslicht Deutschland zu mehr Beschäftigung und Wachstum" - so das selbstgewählte Thema - kommt. Vor einem ebenfalls kundigen Publikum -darunter Studienkollege, Duz-Freund und Universitäts-Rektor Karl-Dieter Grüske - entwickelte Wiegard eine Art Sofortprogramm sowie Vorschläge für die strategische Ausrichtung der „Deutschland AG", vermied aber einseitige Schuld­zuweisungen für die derzeitige Flaute. So seien die deutsche Wieder­vereinigung und Konvergenzpro­bleme der Europäischen Union durchaus an die Substanz gegangen, es würde aber auch ein verkrusteter Arbeitsmarkt als Bremse wirken. In der Frage der Steuerreform gab sich Wiegard als vom Saulus zum Paulus Gewandelter: er tritt nun - Wirt­schaft sei nun mal auch Psychologie - für die vorgezogene Steuerreform ein, auch für eine über den Kapital­markt finanzierte. „Das Geld", so Wiegard, „muss dann aber wieder verdient werden."

19.07.2003

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