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© Erlanger Nachrichten

Namen im Gespräch

Christine Adelhardt,
seit 2010 Leite­rin des ARD-Studios in Peking, gebür­tig in Erlangen, zur Schule gegangen in der Hermann-Hedenus-Schule und im Emil-von-Behring-Gymnasium sowie studiert an der FAU bei Prof. Gotthard Jasper, informierte vor der Karl-Heinz-Hiersemann-Gesellschaft über ihr journalistisches Leben in Chi­na. Zuvor hatte Adelhardt für die ARD u.a. aus dem Kosovo, Bosnien, Albanien, Pakistan und Washington berichtet sowie für die Sendung „Pan­orama“ gearbeitet. Adelhardt schilder­te engagiert, äußerst kompetent und in eindringlichen Worten China als instabil und schwierig zu regieren, mit allumfassender Korruption, großem Unruhepotenzial und mit Umweltschäden „apokalyptischen Ausmaßes“. Der Spagat zwischen Reichtum und Armut werde immer größer, das einzige, was den Alltag eint, sei die Kommunistische Partei, die in alle Lebensbereiche hinein­wirkt. Sie bestimmt über Bestattungs­art (verpönte Verbrennungen statt tra­ditioneller Sargbestattung) ebenso über die Ein-Kind-Politik. Wer ein zweites Kind will, muss dafür bis zu einem Zehn-Jahres-Einkommen hin­blättern. Adelhardt warnte in diesem Land allumfassender Zensur vor den Spionageattacken per Internet, denen auch deutsche Unternehmen ausge­setzt seien. Der anwesende bayerische Innenminister und Wirtschafts­rat- Präsident Joachim Herrmann wies in diesem Zusammenhang auf das einzige in Deutschland bestehen­de „Cyber Allianz Zentrum“ des baye­rischen Verfassungsschutzes in Mün­chen hin, das Firmen bei der Abwehr von Ausspähungen unterstützt. Chris­tine Adelhardt, deren Eltern in Mar­loffstein beheimatet sind, hat in der chinesischen Provinz Hebei auch schon einen Angriff von „Unbekann­ten“ überlebt, die mit Baseball-Schlä­gern den Wagen des ARD-Teams demoliert hatten. Ihr Fazit: 60 Pro­zent der Chinesen wollen lieber heute als morgen ihr Land verlassen. Adel­hardts Vertrag für Peking läuft noch ein Jahr.
ugr

 

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